Paris 2003
Bericht: Andreas Bauer-Portner, Bilder: Martin Kernl
Eigentlich war diese Ausstellung die Geburtsstunde unserer eigenständigen Geschichte, die nun unter dem Namen NQuadrat weiterläuft. Die N-Bahn-Freunde München erhielten damals eine Einladung von der AFAN aus Frankreich. Nach der Diskussion in der Modulgruppe stand aber fest, dass es eine offizielle Teilnahme der NFM in Paris nicht geben würde.
Vorausgegangen war mein Besuch 2001 in Paris auf dem "Salon Mondial de la Maquette et du Modèle Réduit" - der größten Spielzeug- und Modellbauausstellung in Frankreich. Dort knüpfte ich - trotz weitgehend fehlender Französischkenntnisse - den ersten Kontakt mit der AFAN. Damals wurde schon eine wahrlich gigantische internationale Modulanlage für das Jahr 2003 geplant, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der AFAN. Ich erklärte leichtsinnigerweise, die NFM könnten doch den deutschen Teil übernehmen.
Das Versprechen wollte ich einhalten, auch als - nach vielen erfolglosen Bemühungen, einige weitere Mitstreiter zu finden - letztlich nur Martin Kernl und ich als Teilnehmer übrigblieben. Ein echtes Abenteuer über 12 Tage, das für uns beide wohl unvergesslich bleiben wird.
Hier der Aufbauplan:
Unsere 13 Hauptstreckenmodule (einschließlich der beiden Module von Boris Adamiez / NFM) schließen links an die AFAN-Anlage an und enden rechts oben in Martins Kreiselwende. Damit uns nicht langweilig wurde, konnten wir außerdem auf den beiden Nebenbahn-Stummeln, die über das dritte Gleis der Haupstrecke verbunden waren, etwas Betrieb machen.
Hier nun unsere Bilderserie:
(Klick auf die Bilder hier im Text öffnet ein neues Fenster mit größerer Ansicht, Klick auf die kleinen Bilder links führt zur passenden Textstelle)
Ankunft vor der Ausstellungshalle, Freitag 14:00. Vorausgegangen war eine zu nächtlicher Stunde begonnene Fahrt über 1000 km. Zwei Teilnehmer, also 2 Autos. Dem Golf wurde kurzerhand ein etwas "aufgedoppelter" Hänger verpasst, mein treuer Ford Galaxy war bis unter das Dach vollgestopft.
Der Weg von den Autos zum Aufbauplatz war nicht weit, bald waren alle Kisten versammelt. Na, dann fangen wir mal an ...
Ich "liebe" die Elektrik - der gerade "angestöpselte" alte LGB-Tafo dient der Stromversorgung meines Diesel-Sound-Bausteins für das Bw.
Nach einiger Zeit des "isolierten" Aufbaus unserer Module hier nun der große Moment: Mit unserem Übergangsmodul wird der Anschluss an die AFAN-Anlage hergestellt.
Das Herzstück unserer bisher in Frankreich gezeigten Gemeinschaftsanlagen: Die Rheinbrücke bei Kehl, maßstäblich nachbaut von dem Mann am Trafo - Jean-Pierre Thiébaux. Gesteuert wird der Bahnhof Kehl, dahinter anschließend folgten dann unsere "deutschen" Module.
Ein echter Sonnenstrahl trifft auf das Meisterwerk von Jean-Pierre. Der Zug von Martin Kernl hat eine vermutlich einstündige Reise durch die gesamte Modulanlage hinter sich und die 181.2 von Roco "fühlt" endlich wieder 16 2/3 Hz am Stromabnehmer.
Ein weiteres "Herzstück": In diesem "Kreisverkehr" trafen die 4 Äste der Modulanlage zusammen. Gesteuert wurde aus erhobener Position mit einem mehr als archaischen Stellpult, links oben im Bild. Am Tempel vorbei fährt eine SNCF CC 7100 mit Lima-Wägen.
Noch einmal der Kreisverkehr, hier kann man den Aufbau der internationalen Anlage erkennen: Noch oben geht es nach einigen französischen Modulen schließlich nach Belgien, nach rechts folgt die Brücke von Kehl und anschließend unser deutscher Anlagenteil, nach unten fuhren die Züge nach Südfrankreich, nach links geht es über Mittelfrankreich bis nach England - ja wirklich!
Hier der Beweis: Unsere Kuhlok von Brawa (einer der Lieblinge der Franzosen) durchquert gerade den Ärmelkanal - aus GB kommend. Fehlt nur der maßstäbliche Hering im Aquarium ...
Der belgische Anlagenteil - wunderschön gemacht - mehr Bilder zu dieser sehenswerten Anlage finden Sie unter Berichte.
Allein, allein ... - Martin fotografiert ja gerade. So ein vorbeifahrender belgischer "Kartoffelkäfer" (in Bildmitte) lässt einen nach einigen Tagen Ausstellungsbetrieb dann kalt. Ein großer Nachteil der Ausstellung waren die vorgefertigten Absperrungen. Gerade bei der Spur N ist es notwendig, dass die Zuschauer die Nase soweit wie möglich in die Anlage stecken können. Die ganzen Details unserer Anlage gehen bei 1 m Entfernung leider unter.
Der tägliche Höhepunkt auf der gesamten Anlage war die "Grand Parade", ein moderierter, weit über halbstündiger Defilee von ausgewählten Zuggarnituren über die ganze Anlage. Unsere ehrenvolle Aufgabe war es, am Ende des Parcours in Martins Wende die ganzen Züge wieder einzusammeln. An Zuschauern mangelte es während dieser Aufführungen jedenfalls nicht.
Einen halben Tag "durfte" auch ich fotografisch tätig sein. Hier das Ergebnis der obigen Einstellung:
Vor der Ausstellung hatte ich mein Steinbruchmodul eilends fertiggestellt, in Paris noch ein paar Bäume und Sträucher verteilt. Meine weiteren, in Paris entstandenen Bilder sehen Sie unter Berichte.
Leider ist die ausführliche Dokumentation der Ausstellung auf den neuen Internetseiten der AFAN nicht mehr zu finden :(
Zwei französische Eisenbahnzeitungen veröffentlichten jedoch Artikel bzw. Bilder unsere Module, hier die entsprechenden pdf-Dateien:
- Le Train Nr. 182 Juni/2003 (1 MB)
- Voies Ferrees Nr. 137 Mai/Juni 2003 (350 KB)
Ach ja, unsere Module erreichten beim AFAN-Wettbewerb immerhin die Plätze 4 - 6. Platz 1 ging wohlverdient an Jean-Pierre für seine "Brücke von Kehl".
zur nächsten Ausstellung: 
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